Russisches Importembargo verändert Handelsströme

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Der Importstopp Russlands hat die Exportmenge von Frischobst und -gemüse aus der Europäischen Union insgesamt nicht verringert, allerdings die betreffenden Ausfuhrerlöse deutlich geschmälert. Das geht aus den Exportdaten des Europäischen Dachverbandes des Obst- und Gemüsesektors, Freshfel Europe, hervor, die heute im Vorfeld der FruitLogistica in Berlin vorgestellt wurden. Demnach wurden von August bis November 2014 von der EU insgesamt 1,77 Mio t an Frischobst und -gemüse exportiert; im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 1,75 Mio t.
Während die Ausfuhren nach Russland um 90 % einbrachen, verdoppelten sich die Exporte nach Serbien und Kasachstan. Nach Weißrussland wurde sogar 140 % mehr Obst und Gemüse geliefert. Ähnlich hoch waren die Steigerungsraten nach Ägypten und Mazedonien. Jordanien erhöhte seine Einkaufsmenge um 253 %. Spitzenreiter hinsichtlich des relativen Zuwachses war den freshfel-Angaben zufolge aber Indonesien. Der asiatische Inselstaat bezog im Berichtzeitraum 13 000 t, gegenüber lediglich 910 t in den Monaten August bis November2013; das war eine Steigerung um 1 332 %.
Die positive Mengenentwicklung wurde jedoch mit Preisnachlässen erkauft. Die auf den neuen Märkten abgesetzte Ware wurde meist zu geringeren Preisen verkauft als sie wahrscheinlich bei einer Lieferung nach Russland erlöst hätte. Der Frischobst- und -gemüseexport der EU in der Berichtsperiode erreichte laut freshfel einen Gesamtwert von 1,29 Mrd Euro. Von August bis November 2013 waren es 1,52 Mrd Euro gewesen; das entspricht einem Minus von 15 %. AgE (04.02.2015)
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