Auf der Basis der bisherigen Druschergebnisse hat der Deutsche Bauernverband (DBV) seine Erwartungen für die diesjährige Gerstenernte wieder etwas angehoben. Eigenen Angaben zufolge rechnet der Bauernverband jetzt für die Wintergerste mit einem deutschen Durchschnittsertrag von gut 6,8 t/ha; das wäre zwar rund 1 t/ha weniger als 2014, aber doch mehr als bisher erwartet worden sei, stellte der DBV heute in Berlin fest. Immerhin hätten die Landwirte angesichts der in diesem Jahr aufgelaufenen Niederschlagsdefizite mit erheblichen Trockenschäden und folglich Ertragsminderungen durch Notreife und Schmachtkorn gerechnet. Das Gesamtaufkommen an Wintergerste schätzt der Verband auf 8,6 Mio t, womit das Vorjahresergebnis von 9,5 Mio t trotz der diesjährigen Anbauausweitung um 3 % um 9 % verfehlt würde.
Die Erntearbeiten verlaufen den Verbandsangaben zufolge regional sehr unterschiedlich: So seien die Druscharbeiten bei Wintergerste im Süden Deutschlands und auf den leichteren Standorten vergleichsweise früh gestartet, so dass dort die Wintergerstenflächen bereits zu mehr als der Hälfte, regional sogar nahezu vollständig, gedroschen seien. Ein früher Erntebeginn sei wegen der dortigen Trockenheit auch in der Mitte Deutschlands registriert worden. In den norddeutschen Bundesländern habe der Drusch der Wintergerste dagegen erst zum Wochenende angefangen, berichtete der DBV. Dank der günstigen Witterung zu Beginn dieses Monats hätten die Bauern die bisher geernteten Mengen überwiegend mit geringen Feuchtigkeitsgehalten eingefahren.
Laut Bauernverband musste die Getreideernte allerdings seit dem vergangenen Sonntag in vielen Regionen wegen Nässe unterbrochen werden. Nun hofften die Landwirte für die nächste Zeit auf beständige Witterungsverhältnisse, zumal die Ähren erntereifer Gerstenbestände regional bereits abknickten und Verluste drohten. AgE
(17.07.2015)