Für mehr Gelassenheit bei den Akteuren auf dem Milchmarkt hat der Generaldirektor des Europäischen Milchindustrieverbandes (EDA), Alexander Anton, plädiert. Gegenüber AGRA-EUROPE erinnerte er daran, dass sich die Exportmärkte weiter positiv entwickelten und es Preisschwankungen und Strukturwandel bereits vor dem Ende der Milchquote gegeben habe.
Mit Blick auf den aktuellen Preisrückgang sieht Anton die Talsohle als erreicht. Es gebe die ersten Mengen an Magermilchpulver in der Intervention, und die Ansage der gesamten Verwertungskette in Frankreich für einen Milchpreis von 34 Euro/100 l unterstrichen, dass es wohl nicht mehr noch weiter nach unten gehen kann. Wenn man den Prognosen der niederländischen Rabobank folge, werde der globale Milchmarkt im ersten Quartal 2016 wieder in Richtung Nachfragemarkt tendieren. Je früher diese Bewegung einsetze, desto besser.
Anton betonte, dass niemand mit so einem Absturz nach dem Quotenende gerechnet habe. Die Entwicklung sei aber eher dem allgemeinen Markt geschuldet. Den letzten großen, weit dramatischeren Preisverfall habe man im Sommer 2009 erlebt, also noch mitten in der Quote. Er erwarte auch keinen verstärkten Strukturwandel, so der EDA-Generaldirektor. Seit Einführung der Quote seien in jedem Jahr etwa 3 % der Milcherzeugerbetriebe aus der Milchproduktion ausgestiegen. Und das werde auch in Zukunft so bleiben. AgE
(19.08.2015)