Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) warnt vor falschen Erwartungen hinsichtlich der künftigen Futtermittelversorgung. Der Eiweißbedarf für eine leistungsgerechte Nutztierernährung in Deutschland könne aus Gründen der Verfügbarkeit, der Qualität, der Effizienz und der Wirtschaftlichkeit mittelfristig nicht vollständig ohne Sojafuttermittel gedeckt werden, betont der Verband in einem vorgelegten Positionspapier.
Damit reagiert der Verband auf die anhaltende gesellschaftliche Debatte über eine Substitution von importierten, überwiegend gentechnisch veränderten Sojafuttermitteln durch alternative europäische Eiweißträger. Eine Absage erteilt der DRV in dem Papier einseitig festgelegten Ausschlusskriterien, die nicht wissenschaftlich abgesichert sind. Stattdessen bedürfe es einer fachlich fundierten Definition der Nachhaltigkeit und der daraus resultierenden Bewertung einzelner Komponenten.
DRV-Generalsekretär Dr. Henning Ehlers begrüßte auf dem Veredlungsforum in Berlin, dass der Brüsseler Opt-Out Vorschlag für importierte GVO-Lebens- und Futtermittel vorerst vom Tisch sei. Gleichzeitig gehe die gesellschaftliche und politische Diskussion um die Grüne Gentechnik jedoch unvermindert weiter. Sie wird uns insbesondere bei Importfuttermitteln noch lange begleiten, erwartet Ehlers.
Der Raiffeisenverband wird sich nach den Worten seines Generalsekretärs weiter um eine sachliche Darstellung der Zusammenhänge bemühen. Keinesfalls dürfe man sich unter dem Deckmantel des vermeintlichen Abbaus von Abhängigkeiten durch pauschale, angstschürende und falsche Parolen von globalen Entwicklungen abkoppeln lassen. AgE
(28.12.2015)