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Wenige Tage nach Hessen kommt jetzt auch aus Niedersachsen eine Erfolgsmeldung in Sachen Tiergesundheit: Nach 27 Jahren seien die Rinderbestände frei vom Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1). Der erfolgreiche Abschluss der Maßnahmen sei nun von der Kommission der Europäischen Union anerkannt worden, teilte Landwirtschaftsminister Christian Meyer heute in Hannover mit.
Mit der Bekanntmachung dieses Beschlusses im Bundesanzeiger habe Niedersachsen formell den Status BHV1-frei entsprechend der EU-Richtlinie über die Regelung viehseuchenrechtlicher Fragen beim innergemeinschaftlichen Handelsverkehr mit Rindern und Schweinen, erklärte Meyer. Damit entfielen zukünftig die Handelsbeschränkungen für niedersächsische Rinder, die in BHV1-freie Gebiete geliefert würden. In der Europäischen Union hätten nunmehr Dänemark, Österreich, Finnland, Schweden, die Regionen Bozen und Aostatal in Italien sowie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Status BHV1-freie Region. Auch die Schweiz sei BHV1-frei.
Wie Meyer weiter berichtete, hat allein in den vergangenen fünf Jahren die Tierseuchenkasse Beihilfen in Höhe von 4 Mio Euro gezahlt, außerdem Entschädigungen von rund 600 000 Euro für die Entfernung von etwa 12 000 Reagenten, jenen Tieren, die zwar Antikörper aufweisen, aber nicht unbedingt auch erkrankt sind. Diese Rinder müssten gleichwohl aus den Beständen entnommen werden, weil ansonsten die Viruserkrankung durch bestimmte Faktoren wie Stress wieder auftreten könnte, erläuterte der Ressortchef.
Insgesamt hat die BHV1-Sanierung nach Angaben von Meyer rund 165 Mio Euro gekostet. An den Kosten habe sich das Land zu 50 % beteiligt. In Niedersachsen wurden zuletzt rund 2,7 Millionen Rinder in etwa 22 000 Beständen gehalten. AgE
(05.01.2016)