Das Qualitätsbewusstsein der deutschen Verbraucher nimmt im Lebensmittelbereich offenbar weiter zu. Wie der Bundesverband der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute berichtete, haben die Deutschen 2015 preisbereinigt 2,3 % mehr Geld für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke ausgegeben als noch ein Jahr zuvor. Angesichts stagnierender Verkaufsmengen sieht der Verband dies als ein Zeichen für eine zunehmende Zahlungsbereitschaft für höherwertige Lebensmittel an.
Nach Angaben des BVE blieb der Ausgabenanteil am Einkommen hingegen stabil. So hätten die deutschen Verbraucher im vergangenen Jahr nur 10,2 % ihres verfügbaren Einkommens für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke verwendet; das sei im europäischen Vergleich ein unterdurchschnittlicher Wert.
Ungeachtet dessen beobachtet der BVE bei Lebensmitteln einen immer stärkeren Verbraucherwunsch nach mehr Qualität und Nachhaltigkeit. Allerdings sei bisher nur jeder vierte Bürger auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben, betonte der Industrieverband. Nach seiner Auffassung gilt es aber umso mehr, diese Entwicklung beim Verbrauchergeschmack gerade vor dem Hintergrund des hohen Wettbewerbsdrucks im Lebensmittelbereich zu fördern.
Dabei darf nach Darstellung des BVE nicht vergessen werden, dass die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für mehr Qualität auch eine Frage des Einkommens ist. Ihm zufolge achten laut Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung aktuell nur 34 % der Haushalte mit begrenzten finanziellen Mitteln eher auf Qualität als auf den Preis. AgE
(29.03.2016)