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Die deutsche Mischfutterindustrie hat im vergangenen Kalenderjahr einen Rückgang sowohl beim Absatz als auch beim Gesamtumsatz mit Futtermitteln verzeichnet. Wie der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) heute in Berlin auf der Basis eigener Schätzungen mitteilte, fiel der wertmäßige Umsatz mit gewerblich gehandelten Futtermitteln 2015 mit 7,5 Mrd Euro um 2,6 % kleiner aus als im Jahr zuvor. Mit schätzungsweise insgesamt rund 23,4 Mio t blieb der Absatz der Futtermittel um 2,8 % hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Nach Darstellung des DVT-Präsidenten Jan Lahde kam der Absatzrückgang für die Branche angesichts der Preismisere auf wichtigen Veredlungsmärkten und der allgemein gesunkenen Rohstoffpreise nicht unerwartet. Lahde betonte allerdings, dass aufgrund der schlechten Stimmung in der Milch- und Schweineerzeugung zeitweise mit noch höheren Einbußen gerechnet worden sei.
Regional verzeichnete der DVT jedoch zum Teil erhebliche Verschiebungen. Während der veredlungsstarke Norden und Nordwesten eine stabile bis leicht steigende Nachfrage verzeichnet hätten, sei der Mischfutterabsatz in Süddeutschland um 13 % hinter der Menge von 2014 zurückgeblieben, berichtete der DVT. Auch im Osten Deutschlands hätten die Hersteller deutliche Mengeneinbußen hinnehmen müssen, und zwar wie im Süden insbesondere bei Rinder- und Schweinemischfutter. Leichte Zuwächse seien immerhin beim Geflügelfutter registriert worden.
Wegen der nach wie vor sehr angespannten Lage am Milch- sowie auch am Schlachtschweinemarkt erwartet der Verband bei Rinder- und Schweinemischfutter in diesem Jahr einen fortgesetzten Absatzrückgang. Nach seiner Einschätzung dürfte dies auch für die gesamte deutsche Mischfutternachfrage gelten. Bei den Preisen sieht der DVT allerdings ausgehend vom aktuellen Niveau nicht mehr viel Luft nach unten. AgE
(06.04.2016)