Der Deutsche Bauernverband (DBV) setzt in der gegenwärtigen Marktkrise auch auf eine Unterstützung der unter Druck geratenen Betriebe durch den Finanzsektor. Verbandspräsident Joachim Rukwied appellierte auf der Agrarfinanztagung des DBV und der Landwirtschaftlichen Rentenbank heute in Berlin an die Banken, die Betriebe durch das anhaltende Tal bei den Erzeugerpreisen aktiv zu begleiten und ihnen Liquiditätshilfe- und Überbrückungskredite zu gewähren. Dies eröffne sowohl den Betrieben als auch den Banken eine positive Zukunftsperspektive. Die Landwirte benötigten verlässliche Partner in der Kreditwirtschaft sowie eine vertrauensvolle Begleitung ihres unternehmerischen Wirkens.
Die Landwirtschaft ist nach wie vor im Vergleich zu anderen Branchen ein Wirtschaftsbereich mit guter Bonität, stellte der Bauernpräsident fest. Mit 494 000 Euro Kapital je Erwerbstätigen ohne Boden gehöre die Landwirtschaft unverändert zu den kapitalintensivsten Branchen der deutschen Wirtschaft. Das Sachkapital sei zu 32 % mit Fremdmitteln und zu 68 % mit Eigenkapital finanziert.
Die Zukunftsaussichten der deutschen Landwirtschaft beurteilt Rukwied trotz der aktuellen Probleme weiter grundsätzlich positiv: Wir wirtschaften an einem Gunststandort, haben gut ausgebildete Landwirtinnen und Landwirte, die modernste Technik einsetzen und mit erfolgreichen und innovativen Partnern im vor- und nachgelagerten Bereich zusammenarbeiten. Zudem steige mittel- bis langfristig der Bedarf an Lebensmitteln und Agrarrohstoffen. Die heimische Agrar- und Ernährungswirtschaft nach Rukwied Worten nach wie vor eine Schlüsselbranche für die deutsche Wirtschaft. Jeder neunte Arbeitsplatz werde vom Agribusiness gestellt. AgE
(14.04.2016)