Mindestlohn erhöht Druck auf die Beschäftigten

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Die Einführung des Mindestlohns wirkt sich für einen Teil der Beschäftigten in den landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben negativ aus. Das geht aus einer Studie des Thünen-Instituts (TI) auf der Grundlage einer bundesweiten Befragung in Unternehmen hervor.
Danach stellen die Betriebe als Reaktion auf die gestiegenen Lohnkosten höhere Anforderungen an die Arbeitsleistung der Arbeitskräfte. Weniger leistungsfähige Arbeitskräfte würden häufiger als vorher vorzeitig entlassen.
Mittelfristig erwartet die Autorin, Dr. Hildgard Garming vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, dass die Betriebe noch mehr als bisher in Mechanisierung investieren werden, um langfristig die Beschäftigung von Fremd- und Saisonarbeitskräften zu reduzieren. Ein Teil der Betriebe plane auch, die Flächen mit arbeitsintensiven Kulturen zu verringern. Das Sortenspektrum werde künftig stärker auf einen möglichst geringen Arbeitsaufwand bei Pflege und Ernte ausgerichtet.
Wie aus der Studie außerdem hervorgeht, sind die Löhne für Saisonarbeitskräfte im Jahr 2015 infolge der Mindestlohnregelung im Durchschnitt um rund 11 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, für ständige Arbeitskräfte um 4 % bis 5 %. In der praktischen Umsetzung bewerteten die Befragten den Verwaltungsaufwand für Arbeitszeitaufzeichnungen und weitere Dokumentationspflichten als derzeit wichtigstes Problem. Dies trifft in besonderem Maße für kleinere Betriebe zu. Zudem werden die Anforderungen des Arbeitszeitgesetzes als schwer erfüllbar eingeschätzt und als Beschränkung der in Erntezeiten notwendigen Flexibilität empfunden. AgE (29.04.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl