Längst überfällig ist nach Auffassung der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken das von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt angekündigte staatliche Tierwohllabel. Es sei höchste Zeit, die Qualität der Tierhaltung bei Lebensmitteln tierischer Herkunft bundesweit verbindlich und klar zu kennzeichnen, denn nur wenn Tierschutzstandards auf Lebensmitteln ersichtlich sind, können sich die Menschen bewusst für tiergerecht erzeugte Produkte entscheiden, erklärte die Grünen-Politikerin.
Endlich reagiere Minister Schmidt nunmehr auf die lang gestellte Forderung von Verbänden, Expertengruppen und der Länder nach einem verpflichtenden Tierschutzlabel. Nun aber müsse der Minister den Ankündigungen auch Taten folgen lassen, forderte Höfken. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Vorschläge grüner Landesminister für eine Haltungskennzeichnung.
Verständnis zeigte Höfken für den Austritt des Deutschen Tierschutzbundes aus dem Beraterausschuss der Initiative Tierwohl. Die rheinland-pfälzische Landesregierung habe von Beginn an kritisiert, dass die Produkte aus besserer Haltung im Rahmen der Brancheninitiative nicht kennzeichnet werden.
Die Umweltministerin unterstrich den Handlungsbedarf in der Nutztierhaltung. Neben mehr Transparenz bedürfe es veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Tierhaltung. Den Preis für billiges Fleisch zahlen die Tiere und Bauern, die tiergerechte Haltung praktizieren, so Höfken. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher seien längst nicht mehr bereit, das Tierleid hinzunehmen. AgE
(28.09.2016)