Die Futures auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) haben sich nach der in der ersten Oktoberhälfte gestarteten Baisse in dieser Woche deutlich erholen können. So wurde der betreffende Kontrakt mit Fälligkeit im April 2017 heute gegen 15.40 Uhr in Leipzig für 25,40 Euro/dt gehandelt; das waren 3,90 Euro/dt oder 18,1 % mehr als der Abrechnungskurs der Vorwoche. Am 5. Oktober hatte der Kontrakt mit 26,60 Euro/dt sein bisheriges Hoch markiert.
Derweil kündigte die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) gestern an, dass sie ihre bisherige Ernteprognose für 2016/17 wahrscheinlich nach unten werde korrigieren müssen. So sei in allen Ländern die Rede von Ertragseinbußen und zunehmenden Qualitätsproblemen. Im September hatte der Verband für Belgien, Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien noch mit einem Kartoffelaufkommen von insgesamt 24,91 Mio t gerechnet; gegenüber 2015 wäre dies ein Rückgang um 1,6 %, während das Mittel von 2011 bis 2015 um 2,2 % verfehlt würde.
Optimistischer fiel dagegen der Erntebericht des Monitoring Agricultural Resources (MARS) der Europäischen Kommission aus, das am Montag seine Prognose für den mittleren Kartoffelertrag in der Gemeinschaft um 0,7 % auf 32,35 t/ha anhob. Dabei beließen die Fachleute ihre Voraussagen für Belgien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande auf dem schon im September erwarteten Niveau. Für das Vereinigte Königreich korrigierten sie die Ertragserwartung leicht nach oben, nämlich um 0,5 % auf 43,03 t/ha im Mittel. AgE
(31.10.2016)