Auf die große Rolle, die Biomasse auch in Zukunft bei der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energie spielen kann, haben zahlreiche Fachverbände hingewiesen. In einer Stellungnahme zum Impulspapier Strom 2030 des Bundeswirtschaftsministeriums warnen die Verbände, zu denen unter anderem der Deutsche Bauernverband (DBV), der Bundesverband Bioenergie (BBE) sowie die Union zur Förderung von Oel- und Energiepflanzen (UFOP) gehören, vor voreiligen Festlegungen hinsichtlich einer Begrenzung der Bioenergienutzung. Nach ihrer Auffassung sollten vielmehr deren vielfältige Vorteile in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität genutzt werden.
Nach Auffassung der beteiligten Organisationen übernimmt die Bioenergie schon heute wichtige Systemfunktionen. So stellten beispielsweise biogene KWK-Anlagen eine attraktive Flexibilitätsoption zur verlässlichen Strom- und Wärmebereitstellung dar. Auch in einem künftigen, auf Wind- und Solarenergie basierenden Stromversorgungssystem könne die Biomasse deshalb einen wichtigen Beitrag leisten. Notwendig sei hierbei allerdings ein ganzheitlicher Ansatz.
Die Verfasser der Stellungnahme betonen in diesem Zusammenhang, dass die stoffliche und die energetische Nutzung bei der Biomasse untrennbar verbunden seien. Die energetische Nutzung von Restholz liefere klimaneutral Strom und Wärme und biete damit gleichzeitig eine wichtige Entsorgungsoption für Abfälle aus der Forstwirtschaft. Die Bioenergie ermögliche dabei nicht nur solche engen Synergieeffekte, sondern wirke auch außerhalb der Energie- und Klimapolitik, erklären die Fachverbände. Darüber hinaus könne sie zur regionalen Wertschöpfung beitragen und sogar einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Mit Blick auf das Impulspapier loben die Verbände die dort angeregte stärkere Nutzung der Biomasse im Verkehr und in der Industrie, raten aber von einer ebenfalls dort geforderten Fokussierung auf den Flug- und Schiffsverkehr ab. Stattdessen plädieren die Organisationen für den Ausbau bewährter Technologien wie Biomethan als Kraftstoff oder den stärkeren Einsatz von Liquified Natural Gas (LNG) und komprimiertem natürlichem Erdgas (CNG). AgE
(03.11.2016)