Eine ausgesprochen politische Internationale Grüne Woche (IGW) erwartet der zuständige Projektleiter bei der Messe Berlin, Lars Jaeger. Zum Auftakt des Wahljahres werden die Parteien und Organisationen die Ausstellung nutzen, um intensiv für ihre agrarpolitische Vorstellungen zu werben, sagte Jaeger in einem Gespräch mit AGRA-EUROPE. Er begrüße das, gelte doch die sachliche Auseinandersetzung um den besten Weg seit jeher als ein Qualitätsmerkmal der Grünen Woche. Dem werde die anstehende Ausstellung in besonderer Weise gerecht.
Jaeger zählt dazu auch die kontroverse Diskussion an Teilen der modernen Agrar- und Ernährungswirtschaft, wie sie beispielsweise in der Wir-haben-es satt-Demonstration am Rande der Messe zum Ausdruck gebracht werde. Ich würde mir allerdings wünschen, dass diese Auseinandersetzung in sachlichen Diskussionsrunden innerhalb der Grünen Woche ausgetragen würde und nicht außerhalb, so Jaeger.
Neben ihrer Funktion als Ort der politischen Standortbestimmung werde die diesjährige Messe wieder einmal ihrer Rolle als Testmarkt für die Lebensmittelbranche gerecht. Jaeger wies in diesem Zusammenhang die landläufige Bezeichnung an der Grünen Woche als Verbrauchermesse zurück. Er sprach stattdessen von 400 000 Entscheidern an der Ladentheke, die Aufschluss über Trends im Lebensmittelmarkt geben würden.
Den Siegeszug der Regionalprodukte hält der Messevertreter für ungebrochen. Beleg dafür sei nicht zuletzt die Präsentation der Bundesländer im Rahmen der Deutschlandtour, bei der Regionalität als das neue Bio erneut eine maßgebliche Rolle spielen werde. Partnerland der diesjährigen Grünen Woche ist Ungarn. Russland ist erneut nicht vertreten. AgE
(05.01.2017)