Die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) hat rund ein Drittel ihrer Flächen, die sie an ehemalige Tochterunternehmen der in Insolvenz gegangenen KTG Agrar verpachtet hatte, inzwischen neu vergeben. Geschäftsführer Stefan Schulz bezifferte deren Umfang heute vor Journalisten in Berlin auf gut 1 000 ha.
Laut Schulz hatte die bundeseigene Gesellschaft rund 2 960 ha landwirtschaftliche Fläche an 25 KTG-Töchter verpachtet. Davon seien im letzten Jahr 840 ha wegen Nichtzahlung von zwei Pachtraten gekündigt worden. Die Verträge für 177 ha seien regulär zum 30. September 2016 ausgelaufen. Für die übrigen Flächen liefen die Pachtverträge auch nach der Übernahme der Tochterunternehmen weiter.
Wie der BVVG-Geschäftsführer weiter mitteilte, wurden bislang rund 1 000 ha im Zuge von 80 Ausschreibungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg neu vergeben. Mehr als 70 % der Flächen seien wieder verpachtet worden, und zwar überwiegend an neue Pächter. Rund 15 % seien erneut an Nachfolgeunternehmen der KTG gegangen.
Darüber hinaus seien drei Kaufverträge, die die BVVG mit KTG-Tochterunternehmen geschlossen hatte, nicht mehr vollzogen worden. In dem Rahmen seien 650 ha zurück an die BVVG gegangen. Diese würden ebenfalls neu ausgeschrieben.
Schulz wies darauf hin, dass die BVVG formal von der Insolvenz des Mutterkonzerns nicht unmittelbar betroffen sei, da man nur Flächen an die ehemaligen Tochterunternehmen verpachtet habe. Wenn die Pachten bezahlt würden, bestehe keine Kündigungsmöglichkeit. Sollten im Zuge der Sanierung des Mutterkonzerns Tochtergesellschaften insgesamt veräußert werden, habe dies keinen Einfluss auf die Pachtverträge, erläuterte der Geschäftsführer. AgE
(13.01.2017)