N-stabilisierte Düngungssysteme haben unter den aktuellen Witterungsbedingungen wieder die Nase vorn. Der vor Verlusten geschützte N-Vorrat im Boden sichert stets eine gute Pflanzenversorgung ab, ohne dass sich die Pflanzen überwachsen und unnötig viel Blattmasse bilden und noch ausreichend Stickstoff für die Ertragsbildung bleibt. Bei der stabilisierten Düngung sind im Gegensatz zur konventionellen Düngung bei Trockenheit keine Versorgungslücken zu befürchten.
Die Getreidebestände gehen mit den höheren Temperaturen und dem Lichtangebot des Langtages zügig in die Streckungsphase (Schossen) über. Eine gute N-Versorgung in diesem Stadium sichert die Ausbildung des Spitzenährchens und die Kornanzahl je Ähre ab. Einer der Vorteile der N-stabilisierten Düngung ist der im Boden mit der 1. N-Gabe angelegte Stickstoffvorrat. Dieser schafft die Grundlage für stabile Bestände und es tritt in dieser sehr entscheidenden Wachstumsphase kein N-Mangel auf, der die Ertragsanlagen reduziert. Gerade wenn in dieser Zeit Niederschläge ausbleiben, kann es, wie vielerorts schon wieder ein Problem, bei Anwendung traditioneller Dünger zu N-Bereitstellungsproblemen kommen, auch wenn diese Gabe termingerecht gefallen ist. Der Dünger bleibt tagelang ungelöst auf der Bodenoberfläche liegen und gelangt nicht bis an die Wurzeln. Bei ALZON®-Düngungssystemen zu Wintergerste, Roggen oder Triticale ist dieser entscheidende Entwicklungsabschnitt mit der üblichen Einmalgabe des gesamten N-Bedarfes zu oder vor Vegetationsbeginn bereits gut abgesichert. Bei Winterweizen hingegen muss die N-Menge auch mit N-stabilisierten Düngern stets in zwei Gaben aufgeteilt werden. Die 2. N-Gabe mit diesen Düngern zu Qualitätsweizen kann beginnend ab BBCH 32 bis nahe an das Schieben des Fahnenblattes erfolgen. Hierzu sollten die Bestände bezüglich einer ausreichenden N-Versorgung kontrolliert werden und die Düngung rechtzeitig vor angekündigten Niederschlägen erfolgen. Entscheidend ist dabei weniger das Entwicklungsstadium als die Witterung. Wenn es noch ausreichend feucht ist oder Niederschläge in Aussicht stehen, ist es besser bis zum BBCH 37 zu warten. Zeichnet sich hingegen eine trockene Witterungsperiode ohne Niederschläge ab, sollte die 2. N-Gabe N-stabilisierter Dünger besser bereits zu BBCH 32 unter Nutzung der noch vorhandenen Feuchte bzw. Taubedingungen erfolgen. Im Normalfall ist der mit der 1. N-Gabe verabreichte ALZON®-Dünger ausreichend für eine gute N-Versorgung bis nahe an das Ährenschieben. Der große Zeitraum einer möglichen 2. N-Gabe von BBCH 32 bis 37 (39) sichert unter Nutzung günstiger Witterungsbedingungen eine hohe N-Effizienz. Niederschläge, die den Stickstoff in den Boden eindringen lassen, sind in diesem längeren Zeitraum viel wahrscheinlicher. Durch die Überschneidung der N-Versorgung aus der 1. N-Gabe, die die N-Versorgung bis nahe an das Ährenschieben heran sicher stellt, ist eine durchgängig gute N-Versorgung und -Ausnutzung gewährleistet.
Da uns aktuell viele Fragen zur Wirkungsweise von Nitrifikationsinhibitoren erreichen, sei nochmals darauf verweisen, dass der Inhibitor den Stickstoff in der ebenfalls gut pflanzenverfügbaren Ammonium-Form stabilisiert und keineswegs blockiert oder dieser erst am Ende der Wirkungszeit des Inhibitors wirksam werden würde. Die Nitratbildung wird lediglich verlangsamt und der applizierte Stickstoff ist effektiv gegen Auswaschung und vor Denitrifikationsverlusten geschützt. Da der Nitrifikationsinhibitor diesen Prozess nur hemmt und nicht komplett unterbindet, wie oftmals angenommen wird, erhalten die Pflanzenbestände stets eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Stickstoffversorgung bevorzugt mit Ammonium, aber anderseits auch mit Nitrat.