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Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat seine Offensive Nachhaltigkeit verabschiedet. Nach intensiven Diskussionen und einigen Änderungen an dem im November 2016 erstmals vorgestellten Rohentwurf ist laut WLV nun ein ambitionierter Maßnahmenplan mit mehr als 30 Projekten in sechs Handlungsfeldern beschlossen worden, den die Bauern bis 2030 umsetzen wollen. Damit soll die Akzeptanz in der Bevölkerung für die landwirtschaftliche Praxis zurückgewonnen werden.
Wir wollen mehr wechselseitiges Verständnis zwischen den Bauernfamilien und der Gesellschaft, erklärte WLV-Präsident Johannes Röring zu den Zielen der Offensive. Dabei seien manche Vorhaben durchaus ambitioniert. Ich bin nicht sicher, dass alle Projekte schließlich zu einem Erfolg werden. Aber wir packen es an, so Röring. Kern der Initiative sind Leitprojekte, durch deren Umsetzung das Leben und Wirtschaften auf den Höfen in den kommenden Jahren sozial, wirtschaftlich und ökologisch noch nachhaltiger werden soll.
Der WLV-Vizepräsident und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Offensive Nachhaltigkeit, Henner Braach, hob hervor, dass die Bauernfamilien zu Veränderungen bereits seien. Wir stellen uns als Bauern unserer besonderen Verantwortung für Boden, Wasser, Luft, Pflanzen und Tiere und sind gefordert, künftig auch Fehlverhalten in den eigenen Reihen konkreter zu benennen und abzustellen, bekräftigte Braach. Es liege ganz entscheidend an der Landwirtschaft selbst, verlorene Akzeptanz und Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Bis zum Jahr 2030 sollen im Rahmen der Offensive verschiedene Leitprojekte in den sechs Bereichen Schweine-und Geflügelhaltung, Rinderhaltung, Pflanzenbau und Umwelt, Soziales und Gesellschaft, Erneuerbare Energien sowie Perspektiven für Hofübernehmer/innen umgesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise der schrittweise Ausstieg aus dem Kürzen von Schweineschwänzen und der Enthornung von Rindern. Zudem sollen die Bauern Wirtschaftsdünger bedarfsgerechter einsetzen und die Biodiversität fördern. Im Feld Soziales möchte der WLV unter anderem die Frauen auf dem Betrieb und im Berufsstand stärken und auf die Einhaltung von Sozialstandards bei landwirtschaftlichen Arbeitskräften achten. AgE
(29.05.2017)