Obwohl Auswinterung in diesem Jahr in Polen bei den wichtigsten Feldfrüchten kein Thema war, könnte die anstehende Getreideernte dort etwas kleiner ausfallen als im Vorjahr. Das Nationale Institut für Agrar- und Ernährungswirtschaft (IERIGZ) rechnet in seiner aktuellen Prognose mit einem Gesamtgetreideaufkommen von 29,6 Mio t; das wären 0,5 Mio t weniger als im Vorjahr, als Kahlfröste bis zu 10 % der Wintergetreidebestände schwer in Mitleidenschaft gezogen hatten.
Die Fachleute des Instituts begründen die verhaltene Ernteschätzung vor allem mit den schwierigen Witterungsbedingungen in diesem Frühjahr, das zu kalt und teils zu nass gewesen sei. Dadurch sei das Sommergetreide regional nur verzögert oder gar nicht in den Boden gekommen, was sich nun auf die Ertrags- und Ernteaussichten niederschlage.
Da die Experten ungeachtet der kleiner prognostizierten Erntemenge mit unvermindert regen Exporten rechnen, dürften die Bestände in den polnischen Getreidelagern im Wirtschaftsjahr 2017/18 deutlich abgebaut werden. Das Institut geht derzeit davon aus, dass bei Ausfuhren von voraussichtlich 6,3 Mio t ein Endbestand von 1,2 Mio t Getreide verbleiben wird; das wären 70 % weniger als die für Ende dieses Monats geschätzte Menge. AgE
(19.06.2017)