Holzenkamp gegen einfache Lösungen in der Agrarstrukturpolitik

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Vor einfachen Lösungen in der Agrarstrukturpolitik warnt der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp. Es sei wenig sinnvoll, „Bäuerlichkeit“ an Tierzahlen oder Hektaren festzumachen, sagt der CDU-Politiker im Interview mit AGRA-EUROPE. Kriterium sei vielmehr, dass landwirtschaftliche Betriebe in Familienverantwortung bewirtschaftet würden, „und zwar von Menschen, die in dem Dorf leben“. Zugleich müsse gewährleistet sein, dass auch Betriebe mit zwei oder drei Mitarbeitern existieren könnten. Keinen Zweifel hat der langjährige Abgeordnete am politischen Handlungsbedarf. Es müsse verhindert werden, dass industrielle Einheiten die familiengeführte Landwirtschaft bedrohen.
Holzenkamp räumt Versäumnisse seiner Partei in der Agrarpolitik ein: „Vielleicht haben wir den gesellschaftlichen Wandel und die sich ändernden Erwartungen an die Erzeugung von Lebensmitteln zu lange nicht ernst genug genommen.“ Nach Überzeugung des Unionspolitikers ist der Weg der deutschen Landwirtschaft nicht der des „höher, schneller, weiter“. Stattdessen gehe es um „Qualität statt Quantität“.
Zufrieden zeigt sich der Parlamentarier mit der Arbeit der großen Koalition. Zwar spielten bei der SPD sehr oft wirtschaftliche Aspekte von Landwirtschaft und ländlichen Räumen nur eine untergeordnete Rolle. Unter dem Strich könne sich das Erreichte jedoch sehen lassen.
Holzenkamp unterstreicht den Anspruch der CDU auf die Führung des Bundeslandwirtschaftsministeriums und begründet das mit der Stärke der Partei in den ländlichen Regionen. Den Grünen wirft der Unionsangeordnete vor, in ihrem Wahlprogramm bewusst auf Konfrontation zu setzen. Gleichwohl schließt er eine schwarz-grüne Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl nicht aus. AgE (17.07.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl