Die chinesischen Importeure von Milcherzeugnissen haben im ersten Halbjahr 2017 mehr Ware bei ihren internationalen Lieferanten geordert als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der britischen Absatzförderungsorganisation (AHDB) nahm die Einfuhrmenge bei fast allen Produktkategorien - Ausnahme war Flüssigmilch - zu, und zwar insgesamt um rund 4 %. Die AHBD geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2017 die Importnachfrage in China noch steigen dürfte, weil die Lagerbestände dort niedrig seien und das heiße Sommerwetter sowie die nachgebenden Milchpreise die heimische Erzeugung bremsten.
Bestätigt wird die Aufwärtsentwicklung bei den chinesischen Milcheinfuhren durch Daten der EU-Kommission, die auf dem Global Trade Atlas (GTA) basieren. Demnach stieg die Bezugsmenge des wichtigsten Einfuhrgutes Vollmilchpulver gegenüber der ersten Jahreshälfte 2016 um rund 1 % auf 296 400 t. Sehr viel stärker legten die chinesischen Einkäufe von Molkenpulver mit 13 % auf 260 970 t und von Magermilchpulver mit 16 % auf 132 300 t zu. Besonders begehrt war bei den Händlern in der Volksrepublik zudem ausländische Kondensmilch mit einem Zuwachs der Bestellmenge um 26 % auf 11 800 t; der Import von Käse wurde sogar um 29 % auf 58 650 t ausgeweitet.
Von der höheren Nachfrage Chinas profitierten auch die Anbieter in der Europäischen Union. Nach Kommisionsangaben nahmen die Verkäufe von Magermilchpulver in die Volksrepublik gegenüber der ersten Jahreshälfte 2016 um zwei Drittel auf 43 930 t zu; bei Vollmilchpulver wurde ein Plus von 44 % auf 12 710 t verzeichnet. Bei Magermilchpulver stieg durch den deutlich höheren Absatz der Marktanteil der EU in China von 22 % im ersten Halbjahr 2016 auf 28 %. Auch die Lieferungen von Butter und -öl wuchsen im Vorjahresvergleich kräftig, nämlich um ein Fünftel auf 4 740 t. AgE
(21.08.2017)