Stimmung in der Landwirtschaft wieder schlechter

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat sich im September 2017 gegenüber dem Juni dieses Jahres wieder deutlich verschlechtert. Gemäß den neuesten Daten des Konjunkturbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) haben sich besonders die Zukunftserwartungen verschlechtert. Dagegen wurde die aktuelle wirtschaftliche Lage von den rund 1 000 befragten Landwirten und Lohunternehmern ähnlich beurteilt wie bei der Erhebung im Juni. Auch ist die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte weiter gestiegen; das Niveau der Jahre vor der Preiskrise 2015/16 wird aber nicht erreicht.
Wie der Bauernverband heute in Berlin berichtete, ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber der Juni-Erhebung von 31,4 Punkte auf 26,6 Punkte und damit wieder in etwa auf den Stand von März gesunken, als er 25,8 Punkte betrug. Der Indexwert, der die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammenfasst, bleibt damit deutlich hinter den relativ hohen Werten aus der Zeit von 2011 bis 2014 zurück. In der Spitze waren damals 37,2 Punkte erreicht worden.
Gemäß der jüngsten Erhebung wollen laut DBV 32 % der Landwirte in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es entsprechend nur 21 %. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liege bei 5,2 Mrd Euro; das seien 2,4 Mrd Euro mehr als ein Jahr zuvor. In den Jahren 2013 und 2014 hatte sich das Investitionsniveau dem Bauernverband zufolge allerdings auf gut 6 Mrd Euro belaufen. Der DBV unterstrich, dass die wieder anziehende Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft auch eine wichtige positive Wirkung für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume habe.
Die Agrarpreisentwicklung sei der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben, stellte der DBV fest. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise für Düngemittel und Energie wirkten sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus. Die Ernte bleibe hinter den Erwartungen von Juni zurück. Ein besonders belastender Einfluss gehe nahezu unverändert von den Pachtpreisen aus. Die nationale und die EU-Agrarpolitik würden im Jahresvergleich jedoch wieder deutlich positiver beurteilt. AgE (13.10.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl