Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) pochen auf zügige Fortschritte bei den ins Stottern geratenen Verhandlungen der Europäischen Union mit dem Vereinigten Königreich um ein Abkommen für den im März 2019 geplanten Brexit. Das Ausbleiben jeglichen Fortschritts und die damit verbundene Unsicherheit seien zum Nachteil aller Landwirte in der EU, beklagten COPA und COGECA am vergangenen Freitag in Brüssel. Generalsekretär Pekka Pesonen warnte, dass ohne ein Vorankommen die Volkswirtschaften sowohl des Vereinigten Königreichs als auch die der anderen EU-Mitgliedstaaten stark geschwächt würden, da der Handel sehr miteinander verwoben sei.
Pesonen hob hervor, dass Großbritannien als Nettoimporteur von Agrarprodukten mit einem Gesamtwert von 57 Mrd Euro im Jahr sehr eng in den EU-Binnenmarkt integriert sei. Einige unserer Mitglieder, vor allem Irland, haben bereits die Auswirkungen des Brexits zu spüren bekommen, so der Finne. Da das britische Pfund bereits erheblich abgewertet habe, seien die Erlöse für die irischen Agrarexporte auf die Nachbarinsel deutlich gesunken.
Aber auch für Großbritannien sei der Agraraußenhandel mit den anderen EU-Staaten sehr wichtig, stellte der COPA/COGECA-Generalsekretär fest. So gingen 60 % der gesamten britischen Agrar- und Lebensmittelexporte - vor allem Rindfleisch, Lamm, Geflügel, Milchprodukte und Getreide - in die EU-Partnerländer. Jegliche Handelsstörung müsse deshalb vermieden werden. AgE
(24.10.2017)