COPA und COGECA kritisieren geplante Glyphosatverlängerung um fünf Jahre

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Die aktuell von der Europäischen Kommission geplante Verlängerung der Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat um jetzt fünf Jahre ist für die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) inakzeptabel. Dies würde die Glaubwürdigkeit der EU-Institutionen untergraben und die gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln ins Wanken bringen, erklärten die Dachverbände heute in Brüssel.
Der Generalsekretär der COPA und COGECA, Pekka Pesonen, zeigte sich von dem neuen Vorschlag enttäuscht und beharrte auf einer maximal möglichen Zulassung des Wirkstoffs um weitere 15 Jahre. Wichtige Beschlüsse wie dieser sollten nicht auf emotionaler oder politisch motivierter Grundlage gefasst werden.
Pesonen hob hervor, dass der Wirkstoff Glyphosat zur Ernährung einer wachsenden Bevölkerung beitrage und den Erhalt der Landwirtschaft und fruchtbarer Böden gewährleiste. „Die Verwendung von Glyphosat nutzt der Umwelt in vielerlei Hinsicht, da die Landwirte das Land nicht umbrechen müssen und so die Bodenerosion reduziert wird, die Fruchtbarkeit der Böden erhalten bleibt und Treibhausgasemissionen gemindert werden.“ Ohne diesen Wirkstoff hätten die europäischen Landwirte einen deutlichen Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu ihren Konkurrenten aus Drittländern, und die Versorgung mit „sicheren, hochqualitativen, erschwinglichen“ Lebensmitteln würde aufs Spiel gesetzt, gab Pesonen zu bedenken.
Die EU-Kommission hatte den EU-Ländern zunächst am Mittwoch vergangener Woche im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) eine Zulassung um weitere zehn Jahre vorgeschlagen. Da sich die Mitgliedstaaten jedoch nicht auf eine Unterstützung des Vorschlags verständigen konnten, schlägt die EU-Behörde nun eine Zulassungsdauer von fünf Jahren vor. Die Abstimmung im SCoPAFF ist für den 9. November angesetzt. AgE (03.11.2017)
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