Dürre 2018

Wie ging es weiter mit der kleinsten Getreideernte seit 24 Jahren?

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Dürre in weiten Teilen Deutschlands führten 2018 zu einer Getreideernte, die quantitativ weit unter dem Üblichen ausfiel. Die heterogenen Witterungsbedingungen gepaart mit inhomogenen Bodenverhältnissen führten zu einer Erntemenge, die heterogener kaum sein konnte - zwischen Totalausfall und Spitzenergebnis. Am schlimmsten traf es Mais mit einem Ertragsergebnis rund ein Viertel unter Vorjahr.
Weizenernte 20 % kleiner als üblich
Die Weizenernte 2018 fiel aufgrund der etwas kleineren Anbaufläche und der geringeren Erträge mit 19,6 Mio. t rund 4,5 Mio. t kleiner aus als im Vorjahr und verfehlte somit das langjährige Mittel um ein Fünftel. Deutlich gravierender war das
Defizit beim Roggen, der zum Vorjahr Ertragseinbußen von 17 % verzeichnete, so dass mit 2,2 Mio. t rund 536.000 t weniger gedroschen wurden als 2017. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt sind es sogar 40 % weniger. Auch die Gerstenernte enttäuschte die Erwartungen, obgleich die Anbaufläche sogar leicht ausgedehnt worden war. Aber 17 % geringere Erträge drückten die Erntemenge unter die Linie von 10 Mio. t, was immerhin 1,3 Mio. t weniger sind als im langjährigen Mittel. Dabei konnte Sommergerste allerdings punkten: die Anbaufläche war um knapp ein Drittel ausgedehnt worden, die Erträge ?nur? 8 % geringer als 2017, so dass 20 % mehr eingefahren wurden. Den stärksten Rückgang bei den Getreidearten weist Körnermais auf. Nicht nur, dass weniger gedrillt wurde und ein Teil der Anbaufläche bereits frühzeitig zur Silomaisgewinnung gehäckselt wurde, in allen
Bundesländern ? bis auf Bayern ? ließen die Erträge mehr als zu wünschen übrig. In Sachsen-Anhalt brachen sie um 56 % ein, in Niedersachsen um 36 %. Deutschlandweit verfehlten die Maiserträge das Vorjahresergebnis um ein Viertel, die Ernte blieb mit 1,2 Mio. t unter dem Vorjahresergebnis von 4,5 Mio. t.
Getreidepreise auf hohem Niveau
Eigentlich haben sich die Getreidepreise in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte 2018/19 kaum mehr bewegt als im vorangegangenen, allerdings auf einem ganz anderen Niveau. Im Schnitt lagen die Erzeugerpreise für Getreide 22 % höher, wobei Mais mit 15 % den geringsten, Futtergerste mit 31 % den größten Preisabstand aufweisen. Allerdings kamen sie nicht an das Niveau von 2012 heran.
Ebenfalls ungewöhnlich war das Preisverhältnis der einzelnen Getreidearten untereinander, bereits im Vorjahr hatte sich Futtergerste zwischenzeitlich so stark verteuert, dass sie Futterweizenniveau erreicht hatte. In diesem Jahr übertrumpfte sie
sogar Brotweizen. Demgegenüber konnte Körnermais seine übliche Spitzenposition bei den Futtergetreiden nicht halten und verzeichnete, obgleich er 15 % höher bewertet wurde als 2017/18, einen deutlichen Preisabschlag gegenüber Weizen und
Gerste. (AMI) (13.04.2019)
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