Die als Weißstengeligkeit bezeichnete Krankheit (früher Rapskrebs)
wird durch den Pilz Sclerotinia sclerotiorum hervorgerufen.
Die Symptome treten meist erst nach der Rapsblüte stärker in Erscheinung.
An den Trieben wird eine Bleichung des Stengels sichtbar. Der Befall geht vom
Blattansatz- oder Verzweigungsstellen des Haupttriebes aus und sind zeigt sich
im äußeren Bereich fahlgelb bis weißlich. Triebe und Schoten werden oberhalb
des Befalls notreif und sterben ab. Im Bestand ragen diese befallenen Pflanzen meist heraus.
Werden die Schoten befallen, werden sie fahlgelb und vertrocknen.
Die Krankheit tritt in klimatisch milderen Gebieten (z.B. Rheinebene) bereits im Jugendstadium auf.
Die innen und teilweise nach außen an den Stengeln gebildeten Sklerotien
fallen beim Dreschen auf den Acker oder werden mit untergepflügt.
Die Sklerotien überdauern 7-10 Jahre. Die Sklerotien keimen und bilden
gelborangene bis hellbraune Fruchtkörper. Diese bilden Sporen und schleudern sie ab,
welche auf der Pflanze keimen und diese infizieren.
Rapspflanzen können auch durch auskeimende Sklerotien direkt infiziert werden.
Hohe Temperaturen im Frühjahr und feuchter Boden regen die Keimung der
Sklerotien bereits Ende April/Anfang Mai an. Der Pilz wird von Pflanze zu
Pflanze nur über direkten Kontakt übertragen, sodass dann im Bestand Befallsnester auftreten.
Die Weißstengeligkeit ist in nahezu allen Rapsanbaugebieten zu finden.
Stärkerer Befall tritt in küstennahen Gebieten und in geschützten Lagen mit hoher Luftfeuchte auf.
Ertragsverluste entstehen durch vorzeitiges Aufplatzen der Schoten und durch ein geringeres TKG.