Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Monat für Eier im Mittel 7,6 % weniger zahlen müssen als im März 2013. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mit Blick auf die Osterfeiertage weiter mitteilte, erhöhten sich die Eierpreise von März bis Dezember 2013 um 1,1 %, gingen dann aber bis März 2014 um 8,6 % zurück. Allerdings waren Eier auf der Verbraucherebene im Berichtsmonat laut Angaben von Destatis noch deutlich teurer als vor zehn Jahren, nämlich um 13,8 %.
Angesichts des aktuellen Preisdrucks stellte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsches Ei (BDE), Günter Scheper, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" fest, "Ostern ist nicht mehr das, was es einmal war". Traditionell sei in der Vergangenheit der Eierpreis vor den Feiertagen stark gestiegen. Mittlerweile würden Preise aber längerfristig kalkuliert. Scheper erinnerte daran, dass der Discounter Aldi im Januar die Preise für einen Zehnerpaket Eier auf 0,99 Euro gedrückt habe. Damit sei ein dauerhafter Niedrigpreis definiert worden, bei dem andere nachgezogen seien. Leidtragende seien die Landwirte, sagte Scheper.
Ihm zufolge macht den deutschen Eiererzeugern auch die starke Konkurrenz aus den Niederlanden zu schaffen. Während der Selbstversorgungsgrad mit Eiern in Deutschland bei etwa 75 % liege, bewege sich der Wert im Nachbarland um die 300 %. Überkapazitäten würden bevorzugt nach Deutschland exportiert, was hier zusätzlich den Preis drücke. Es finde ein Verdrängungswettbewerb zwischen Deutschland und den Niederlanden statt. Scheper warnte außerdem vor einer möglichen Importschwemme von Eiern aus der Ukraine nach den Zollerleichterungen der EU für das osteuropäische Land. Der BDE-Vorsitzende wies darauf hin, dass in der Ukraine noch die konventionelle Käfighaltung erlaubt sei. AgE
(22.04.2014)