Die Rapsnotierungen im deutschen Großhandel haben in der laufenden Woche nachgegeben. Die Mannheimer Produktenbörse wies am Dienstag für Ware zur Lieferung von Juli bis August eine Kursspanne von 329 Euro/t bis 331 Euro/t aus, was gegenüber der Vorwoche einem Minus am unteren und oberen Ende von jeweils 11 Euro/t entsprach. Die Börse führte die schwächeren Notierungen auf die kräftigen Kursverluste im Sojakomplex zurück. Aus der neuen Ernte lägen kaum Angebote vor, hieß es. Am Mittwoch notierte die Hamburger Getreidebörse die schwarze Ölfrucht für 326 Euro/t, nach 331 Euro/t sieben Tage zuvor. Heute registrierte die Frankfurter Getreide- und Produktenbörse eine Preisspanne von 332 Euro/t bis 334 Euro/t für Ware zur Lieferung im August franko Ölmühle.
Abwärts ging es auch mit den Kursen der Rapsfutures an der europäischen Leitbörse Matif: In Paris verbilligte sich August-Raps im Vergleich zum Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag bis heute gegen 14:15 Uhr um 2,75 Euro/t oder 0,8 % auf 335,00 Euro/t. Im Zuge der Abwärtsbewegung wurde gestern zwischenzeitlich sogar der tiefste Kurs seit vier Jahren mit 330,75 Euro/t verzeichnet.
Auslöser für die Kursverluste beim Raps waren hervorragende Ernteaussichten in der Europäischen Union. So hob das französische Analystenhaus Stratégie Grains in dieser Woche seine Prognose für die EU-Ernte 2014 um 0,7 Mio t auf die Rekordmenge von 22,5 Mio t an, verglichen mit 21,1 Mio t im vergangenen Jahr.
Für Preisdruck sorgten auch die negativen Vorgaben der Sojabohnennotierungen an der Warenterminbörse in Chicago. Dort notierte alterntige Ware zur Lieferung im Juli heute gegen 6:40 Uhr Ortszeit für 13,48 $/bu (364 Euro/t); das bedeutete einen Abschlag von 2,9 % gegenüber dem Abrechnungskurs vom vergangenen Donnerstag. Der Novemberfuture für Sojabohnen gab um 1,8 % auf 11,13 $/bu (301 Euro/t) nach. Händler verwiesen auf Umschichtungen von Fondspositionen und die zunehmende Erwartung, dass die US-Famer eine Rekordernte einfahren. AgE
(12.07.2014)