Agrarpreise in Deutschland weiter unter Druck

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in Deutschland neigen weiter zur Schwäche und sind im Juli 2014 den dritten Monat in Folge gesunken. Wie die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) mitteilte, gab der von ihr vorläufig berechnete Agrarrohstoff-Index gegenüber Juni um 3,1 % auf 136,1 Indexpunkte nach. Damit ist das für die 13 wichtigsten Agrarprodukte in Deutschland ermittelte aggregierte Preisniveau auf den tiefsten Stand seit 24 Monaten gefallen.
Verantwortlich für die jüngste Schwäche des Agrarpreisbarometers machen die Bonner Marktbeobachter in erster Linie die saisonal deutlich gesunkenen Erzeugerpreise für Weizen, Gerste und Raps im Übergang auf die neue Ernte. Die Aussichten auf eine sehr komfortable weltweite Versorgung mit Getreide und Ölsaaten im Wirtschaftsjahr 2014/15 hätten die Terminmarktnotierungen an den internationalen Börsen und damit auch die Preise am deutschen Kassamarkt unter Druck gesetzt. Die Tendenz sei deshalb bei einem stetig steigenden Angebot auch für den August schwach, erläuterte die AMI.
Wie die Marktexperten weiter berichten, gaben auch die Preise für Schlachtschweine im Juli stark nach, weil die Nachfrage national und international ausblieb. Erst gegen Monatsende habe sich der Markt gedreht; für ein kleineres Angebot an Schlachttieren seien von den Verarbeiter wieder höhere Preise gezahlt worden. Dagegen verlief der Jungbullenmarkt laut AMI zuletzt recht ausgeglichen; die Erlöse der Mäster dürften sich im August knapp behaupten können.
Ein weiterhin überdurchschnittliches Niveau erzielten im Juli den Bonner Analysten zufolge die Milcherzeugerpreise, obwohl den Molkereien jahreszeitlich bedingt immer noch viel Rohmilch angeliefert wurde. Allerdings müssten sich die Milcherzeuger in den kommenden Monaten auf weitere Korrekturen nach unten einstellen, zumal die Absatzmärkte für Molkereiprodukte schon im zweiten Quartal schwächer tendierten. AgE (29.07.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl