Der Ausbau des Breitbandnetzes hinkt in den ländlichen Räumen weit hinterher. Wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt bei der Vorstellung der Digitalen Agenda 2017 der Bundesregierung heute vor Journalisten in Berlin berichtete, wurde in den ländlichen Regionen bislang weniger als ein Fünftel des geplanten Ausbaus umgesetzt, um dort bis 2018 eine flächendeckende Breitbandnetzversorgung mit mindestens 50 Mbit/s zu erreichen. In den städtischen Ballungsräumen habe man dagegen bereits rund 80 % getätigt.
Der Verkehrsminister will nun die Erlöse aus der bevorstehenden Vergabe der durch die Digitalisierung von Radio und Fernsehen frei werdenden Frequenzen für den Netzausbau nutzen. Zuallererst sollen die weißen Flecken auf der Landkarte Deutschlands behoben werden. Ebenso ist geplant, die Frequenzen selbst für mobiles Breitband zu nutzen. Dadurch könnten gegenüber einer flächendeckenden Verlegung von Glasfaserkabeln Kosten eingespart werden, betonte Dobrindt. Er rechnet daher mit deutlich weniger Ausgaben als den bisher in der Studie des TÜV Rheinland veranschlagten 20 Mrd Euro.
Für die weitere Arbeit erstelle die Netzallianz digitales Deutschland derzeit ein Kursbuch, teilte der Minister außerdem mit. Darin sollten nötige Investitionen, mögliche Synergien und offene regulatorische Fragen benannt werden. Ebenso würden dann die Kosten präzisiert. Die Ergebnisse sollen Dobrindt zufolge im Oktober 2014 veröffentlicht werden. AgE
(21.08.2014)