Nach dem erneuten Rückgang des Schlachtschweinepreises macht sich am deutschen Markt immer größerer Frust unter den Erzeugern breit. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) senkte heute ihre Leitnotierung um 4 Cent/kg auf 1,46 Euro/kg Schlachtgewicht. Insgesamt ist der VEZG-Preis damit in den vergangenen drei Wochen um 19 Cent/kg oder 11,5 % gefallen; die Mäster erhalten dadurch fast 20 Euro weniger je Schwein.
Zu Wochenbeginn war die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), aber auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), noch davon ausgegangen, dass die Talfahrt der Schlachtschweinepreise zum Stillstand kommen könnte. Doch fiel das Angebot schlachtreifer Tiere zuletzt immer noch etwas größer aus als die Nachfrage. Die VEZG sprach von einer unausgeglichenen Marktsituation und regionalen Überhängen, vor allem im Norden Deutschlands. Eigentliche Ursache des jüngsten Preiseinbruchs ist Marktexperten zufolge jedoch der schleppende Absatz am Fleischmarkt, wo die Einkäufer auf weiter fallende Preise warten und sich die Verbraucher schon das ganze Jahr über in Zurückhaltung üben.
Im europäischen Ausland stehen die Schlachtschweinemärkte ebenfalls weiter unter Druck. Die mittlerweile herbstlichen Temperaturen lassen die Schweine gut wachsen und führen zu entsprechend steigenden Schlachtgewichten. Die Notierungsentwicklung in Deutschland wird Marktanalysten zufolge bewirken, dass auch die Schlachtbetriebe in anderen EU-Staaten die Schweine aus Wettbewerbsgründen preiswerter einkaufen müssen. Befürchtet wird, dass die negative Preisspirale sich noch weiter nach unten drehen wird. AgE
(25.09.2014)