Einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kuhmilch und gesundheitlichen Problemen wollen schwedische Forscher festgestellt haben. In der Auswertung ihrer Langfriststudie, an der rund 106 000 schwedische Bürger teilnahmen, fanden die Wissenschaftler heraus, dass weibliche Verbraucher mit hohem Kuhmilchkonsum vermehrt mit Knochenbrüchen zu tun hatten; Männer und Frauen mit viel Milch auf dem Speisezettel sollen im Schnitt früher als andere Verbraucher gestorben sein.
In ihrem Bericht, der am Mittwoch im medizinischen Fachmagazin The BMJ in Großbritannien veröffentlich wurde, räumen die Forscher allerdings ein, dass keine unmittelbare Kausalität zwischen Milchverbrauch und Sterberisiko sowie Knochenbrüchen hergestellt werden konnte. Möglich seien daher auch andere Ursachen, die weiter untersucht werden müssten. Auf Grundlage der teils fraglichen Untersuchungsergebnisse verzichteten die schwedischen Wissenschaftler deshalb auch auf konkrete Empfehlungen zum Milchverzehr.
Der Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Eckhard Heuser, warnte dennoch vor übereilten Schlussfolgerungen auf der Basis ungesicherter Erkenntnisse. Ihm zufolge sollten die Ergebnisse der schwedischen Studie zwar in den wissenschaftlichen Kontext aufgenommen, aber nicht überbewertet werden. Vereinfachte negative Schlüsse bergen die Gefahr von Fehlaussagen. Die Autoren verweisen selbst darauf, dass der Konsum von Milch und Milchprodukten der Osteoporose entgegenwirkt; nur dieses wird leider in den Zeitungskommentierungen eben nicht zitiert, monierte Heuser. Zudem werde am Ende der Studie deutlich gemacht, dass das Design der Studie nicht geeignet sei, Ernährungsempfehlungen abzuleiten. AgE
(31.10.2014)