EU-Milchmarkt wird Quotenende meistern

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Trotz der augenblicklichen Probleme im Milchsektor beurteilt die EU-Kommission die mittelfristigen Aussichten als positiv. Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichten Prognose zur Entwicklung des EU-Milchmarktes bis zum Jahr 2024 hervor. Demnach soll die Kuhmilcherzeugung in der Gemeinschaft nach dem Ende des Quotensystems bis 2024 um etwa 10,5 Mio t oder knapp 7 % auf fast 167 Mio t anwachsen. Eine höhere Erzeugung sei insbesondere in Regionen mit vergleichsweise geringen Produktionskosten zu erwarten, in denen die Bauern und Verarbeiter bereits in höhere Kapazitäten investiert hätten. Dazu zählt die Kommission Deutschland, Frankreich, Dänemark, die Niederlande, Irland, Polen und Großbritannien.
Der Rohstoffzuwachs wird nach Einschätzung der Brüsseler Experten vor allem in die Erzeugung von Käse und Milchpulver fließen; einige Molkereikonzerne hätten die Produktionskapazitäten dafür bereits erweitert. Die Käseherstellung könnte bis 2024 um mehr als 1,1 Mio t auf fast 11,0 Mio t zunehmen; abgesetzt werden soll die Mehrproduktion vor allem am Binnenmarkt. Laut Prognose wird der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse in der nächsten Dekade um 1,4 kg auf 19,3 kg steigen, dennoch wäre bei diesen Mengen noch eine Zunahme der Exporte um 50 % auf mehr als 1 Mio t für den Marktausgleich notwendig.
Die höhere Erzeugung von Milchpulver müsste bei nur mäßig zunehmendem EU-Verbrauch überwiegend in Drittländern Käufer finden. Die EU-Kommission ist diesbezüglich optimistisch, da der Bedarf am Weltmarkt weiter zunehmen dürfte und insbesondere die EU-Anbieter von Magermilchpulver wettbewerbsfähig seien. Allerdings müsse mit schwächeren Produktpreisen gerechnet werden.
Bezüglich der Erzeugerpreise für Milch gehen die Brüsseler Analysten davon aus, dass das Hochpreisniveau von voraussichtlich 369,0 Euro/100 kg Milch im Jahresdurchschnitt 2014 in Zukunft nicht mehr erreicht wird. Nach dem deutlichen Absinken auf 331,2 Euro/100 kg im kommenden Jahr soll es sich dann nach einem Anstieg ab 2020 auf einem Niveau von etwa 350 Euro/100 kg einpendeln. AgE (15.12.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl