Das Interesse seines Landes an einer Fortführung der Kooperation mit Deutschland im Bereich der Agrarwirtschaft hat der russische Vizelandwirtschaftsminister Alexander Petrikov unterstrichen. Auf einem vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) veranstalteten Fachpodium im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture 2015 (GFFA) verwies Petrikov auf die gute deutsch-russische Zusammenarbeit beispielsweise in der Pflanzenzüchtung, bei der Ausbildung von Fachkräften oder auch im Rahmen des Agrarpolitischen Dialogs. Nicht ein gemeinsames Investitionsprojekt sei seit dem Handelsboykott geschlossen worden, betonte der Vizeminister.
Das Importembargo Russlands bezeichnete Petrikov als Kontra-Sanktion zu den Maßnahmen der EU. Die russische Regierung fördere die Produktion heimischer Agrarerzeugnisse, um deren Marktanteil im Inland zu erhöhen. Sensibel sei allerdings die Abhängigkeit des Landes von Saatgutimporten, da die Saatzucht noch nicht ausreichend entwickelt sei.
Die Geschäftsführerin des Russischen Verbandes der Kartoffel- und Gemüseproduzenten, Tatiana Gubina, bestätigte, dass Russland auf die Einfuhr von Saatkartoffeln aus Europa angewiesen sei. Dies wolle man ändern und die Produktion in Russland ausweiten. Hier lägen auch Chancen für ausländische Direktinvestitionen, so Gubina. AgE
(22.01.2015)