Mehrheit der Landwirte vor deutlich schlechterem Ergebnis 2014/15

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Für die große Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland zeichnen sich im aktuellen Wirtschaftsjahr deutlich schlechtere Unternehmensergebnisse als 2013/14 ab. Der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) geht im Mittel aller Betriebe und Regionen von einer Verringerung des Gewinns um 25 % bis 56 % und im Durchschnitt um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr aus. Gemäß seiner gestern in Berlin veröffentlichten Vorhersage, die auf den Buchführungsergebnissen von Haupterwerbsbetrieben im Wirtschaftsjahr 2013/14, den Resultaten der ersten Hälfte von 2014/15 und auf Trendanalysen basiert, dürften die Unternehmensergebnisse im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch bei etwa 50 000 Euro liegen, im Saarland sogar lediglich bei 32 000 Euro.
Im Einzelnen rechnet der VLK, dass die Ackerbaubetriebe beim Betriebsergebnis allein in Schleswig-Holstein geringfügig zulegen werden können. Je nach Bundesland geht der Verband von Gewinnen der Ackerbauer zwischen nur 23 000 Euro und 69 000 Euro aus. Die durchschnittlichen Betriebseinkommen der Futterbaubetriebe werden für 2014/15 bei 50 000 Euro gesehen. Ein um etwa 6 Cent bis 10 Cent geringerer Milchpreis habe deren hoch erfreuliche Einkommenssituation des Vorjahres beendet, so der VLK. Auf die Schweinehalter kommen nach seiner Schätzung wegen der niedrigeren Erzeugerpreise Ergebnisrückgänge um bis zu 40 % zu. Allein die Winzer könnten mit steigenden Betriebsergebnissen rechnen.
Der VLK stellt fest, dass die Ernteerträge 2014 zwar recht erfreulich gewesen seien, aber aufgrund der überversorgten Märkte habe die grundsätzlich positive Bilanz nicht zu auskömmlichen Agrarpreisen geführt. Diese schlügen im Betriebsergebnis voraussichtlich deutlich stärker zu Buche als die Kosteneinsparungen. Wichtige Zielgrößen wie der Fünfjahresdurchschnitt und die vollständige Faktorvergütung dürften diesmal nicht erreicht werden. Vor allem Betriebe, die großzügig investiert hätten, müssten mit Eigenkapitalverlusten und Liquiditätsproblemen rechnen. AgE (23.01.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl