Die anhaltende Dürre in mehreren Bundesstaaten Brasiliens bereitet in dem südamerikanischen Land zunehmend Sorgen über die diesjährigen Ernten und auch bezüglich der Versorgung des heimischen Marktes. Der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), José Graziano da Silva, erklärte diese Woche gegenüber BBC Brasil, infolge der Wasserknappheit seien in den betroffenen Regionen bei allen Kulturen Einbußen zu erwarten. Für ganz Brasilien bestehe das Risiko, dass die Nahrungsmittelpreise in den kommenden Monaten deutlich stiegen.
Brasiliens neue Landwirtschaftsministerin Kátia Abreu befürchtet Ernteausfälle indessen vor allem für den Obst- und Gemüseanbau. Zu erwarten seien diese insbesondere im Bundesstaat São Paulo als einem regionalen Schwerpunkt der heimischen Obst- und Gemüseerzeugung, weshalb 2015 brasilienweit mit Lieferengpässen gerechnet werden müsse.
Andere Marktbeobachter richteten den Blick dagegen vor allem auf den Getreide- und Ölsaatenanbau. Für Soja, dessen Drusch in dem südamerikanischen Land jetzt ansteht, senkten private Marktexperten ihre Ernteprognosen für die betroffenen Bundesstaaten um bis zu 15 %. Auch Bauernverbände sprachen von irreversiblen Schäden bei Getreide und Ölsaaten sowie darüber hinaus bei Kaffee. AgE
(10.02.2015)