Wegen des Verdachts auf verbotene Preisabsprachen beim Handel mit Pflanzenschutzmitteln hat das Bundeskartellamt heute auf der Grundlage eines Beschlusses des Amtsgerichtes Bonn mehrere deutsche Agrargroßhandelsunternehmen durchsucht, darunter die Baywa AG und die Agravis Raiffeisen AG. Durchsucht wurden darüber hinaus auch die Büros des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).
Wie ein Sprecher der Wettbewerbsbehörde auf Nachfrage bestätigte, geht man dem Verdacht nach, dass es zu Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen bei der Kalkulation und der Festlegung von Großhandels- und Endverkaufspreisen gekommen ist. Die bundesweite Durchsuchung sei zeitgleich an sieben Unternehmensstandorten und bei einem Verband erfolgt; daran seien rund 45 Mitarbeiter des Bundeskartellamtes und der Polizei beteiligt gewesen. Bis zum Abschluss des Verfahrens gelte die Unschuldsvermutung, betonte der Sprecher.
Die Baywa AG berichtete, dass mehrere Büros in ihrem Münchener Hauptsitz durchsucht worden seien. Der Untersuchungszeitraum reiche bis in das Jahr 2000 zurück. Einzelheiten zu den erhobenen Vorwürfen lägen dem Unternehmen aber nicht vor. Die BayWa wird mit dem Bundeskartellamt in allen Punkten uneingeschränkt kooperieren, sagte der Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Josef Lutz.
Auch die Agravis Raiffeisen AG kündigte nach den Untersuchungen in der Hannoveraner Firmenzentrale an, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Der Deutsche Raiffeisenverband bestätigte gegenüber AGRA-EUROPE die Durchsuchung der Geschäftsräume in der Berliner Zentrale. Man wolle mit den Ermittlern kooperieren, hieß es auch seitens des DRV. AgE
(04.03.2015)