Als Chance für die Milchwirtschaft und Teil der verstärkten Marktorientierung der EU-Agrarpolitik hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt das bevorstehende Auslaufen der Milchquotenregelung begrüßt. Die Marktorientierung hat die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Agrar- und Ernährungswirtschaft gestärkt und wesentlich zu ihren Erfolgen auf internationalen Märkten beigetragen, erklärte der Minister heute in Berlin.
Seiner Einschätzung nach hat die 1984 unter dem damaligen CSU-Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle eingeführte Mengenregulierung ihre Ziele nicht erreicht. Sie habe weder zu stabilen Erzeugerpreisen geführt, noch den Strukturwandel aufgehalten oder starke Preisschwankungen unterbunden. Stattdessen sei die EU vom Wachstum des globalen Milchmarktes abgekoppelt worden. Schmidt: Die Milchquote ist auf Dauer keine Lösung und angesichts der Chancen des globalisierten Marktes auch nicht mehr sinnvoll.
Eine Absage erteilt der CSU-Politiker Forderungen nach neuen staatlichen Eingriffen in das normale Marktgeschehen. Die aktuelle Entwicklung auf dem Milchmarkt zeige, dass auch dort die Marktmechanismen funktionieren. Nicht die Superabgabe, sondern der Preis sei künftig das maßgebliche Korrektiv, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im Falle außergewöhnlicher Marktkrisen greife das tragfähige Sicherheitsnetz der Gemeinsamen Marktorganisation. AgE
(30.03.2015)