Der Agrarrat hat vorerst noch keine einheitliche Position zur Reform der EU-Ökoverordnung gefunden. In einer Aussprache am Montag sah die Mehrheit der Minister zentrale offene Punkte. Obwohl der lettische Landwirtschaftsminister Janis DUKLAVS als Vorsitzender die Gespräche bis zum Abend fortführte, blieben der Umgang mit Rückständen unerlaubter Substanzen und die Häufigkeit der Vor-Ort-Kontrollen für einen Kompromiss allzu umstritten. Beim nächsten Rat im Juni dürfte es einen neuen Anlauf geben.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian SCHMIDT hatte bereits am Nachmittag vor Journalisten betont, die Diskussion sei bis zu diesem Zeitpunkt sehr intensiv verlaufen. Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass es Sondergrenzwerte für Rückstände bei Bioprodukten nicht geben werde. Wir sind weg, das kann ich heute definitiv sagen, von der Totalrevision der Ökoverordnung, so Schmidt.
Sein französischer Amtskollege Stéphane LE FOLL und andere hielten jedoch an einer abgeschwächten Version der Grenzwerte fest: Nach dieser Vorstellung soll die Überschreitung einer spezifischen Rückstandsschwelle nicht mehr zur automatischen Dezertifizierung eines Produkts führen, sondern als Auslöser für weitere Untersuchungen dienen. AgE
(14.05.2015)