Der deutsche Markt für Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger ist im vergangenen Jahr spürbar gewachsen. Wie der Industrieverband Agrar (IVA) heute in Frankfurt mitteilte, konnten die Anbieter von Pflanzenschutzmitteln ihre Umsätze 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 94 Mio Euro oder 6,2 % auf 1,600 Mrd Euro steigern. Der mit Mineraldüngern erzielte Gesamtumsatz nahm um 95 Mio Euro auf 3,096 Mrd Euro zu. Das entspricht einem Plus von 3 %.
Laut IVA-Präsident Dr. Helmut SCHRAMM spiegeln die Zahlen einerseits den enormen Bedarf der Landwirte wider; andererseits täuschten sie aber darüber hinweg, dass durch teils realitätsferne Zulassungshürden bewährte Produkte verschwinden und neue nicht auf den Markt kommen können. Schramm zufolge muss sichergestellt werden, dass die Industrie den Landwirten auch in Zukunft eine ausreichende Vielfalt wirksamer Lösungen anbieten könne. Leider gehe die gegenwärtige Ausrichtung bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der EU jedoch in die entgegengesetzte Richtung.
Der Vorsitzende des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung, Prof. Hermann KUHLMANN, wies darauf hin, dass die Höhe der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise die Nachfrage nach Düngemitteln und damit auch die Düngerpreise beeinflusse. Die Nachfrage nach Düngemitteln dürfte laut Kuhlmann in der laufenden Saison in etwa der von 2014 entsprechen. Kritisch äußerte sich der Fachbereichsleiter zur Novellierung der Düngeverordnung. Es sei zu erwarten, dass viehstarke Regionen durch die Neuregelung Probleme bekommen werden. Sie müssten entweder ihre Tierbestände reduzieren oder Gülle in Ackerbauregionen exportieren. Dies wiederum werde dort wahrscheinlich zu einer geringeren mineralischen Stickstoffdüngung führen, so Kuhlmann. AgE
(13.05.2015)