Die niederländischen Landwirte haben 2014 in der Tierproduktion in etwa so viele Antibiotika wie im Jahr zuvor verwendet. Allerdings fielen die tierartspezifischen Verbrauchsentwicklungen unterschiedlich aus. Wie aus einer aktuellen Analyse der Stiftung für Tierarzneimittel (SDa) hervorgeht, kam der seit 2009 registrierte Abwärtstrend des Antibiotikaeinsatzes über alle Tierarten hinweg zum Stillstand.
Im Einzelnen stieg die definierte Tagesdosis (DDDA) 2014 in den holländischen Mastgeflügelhaltungen deutlich an, und zwar im Vorjahresvergleich um 21,1 %. Für die Putenhaltungen wurde ein Plus von 4,9 % verzeichnet. Gleichzeitig ging aber der Einsatz in Rinderbetrieben um 19,7 % zurück. Die SDa führt das auf eine Meisterleistung der Milchviehhalter zurück. Für Kälber registriert die Stiftung ein Minus von 1,6 %, für Schweine einen Rückgang um 4,4 %.
Mit Blick auf die langfristige Entwicklung zwischen 2009 und 2014 berichtete die Stiftung von einer Verringerung der tierärztlichen Anwendungen um 58,1 %. Dabei ging die definierte Tagesdosis bei Sauen und Ferkeln um insgesamt 56,2 % zurück, bei Mastschweinen um 49,9 % und in der Hähnchenmast um 57,1 %. Für Kälber belief sich das Minus auf 37,4 %.
Die SDa-Fachleute halten eine weitere Senkung des landesweiten Antibiotikaeinsatzes für möglich. Dabei müssten sich Verbesserungen auf die Landwirte und Tierärzte mit kritischen Anwendungsmengen konzentrieren. Der Etat der SDa wurde 2014 überwiegend vom Haager Wirtschaftsministerium und aus Mitteln der ehemaligen halbstaatlichen Branchenvereinigung für Vieh, Fleisch und Eier (PVE) finanziert. AgE
(31.05.2015)