Grüne Agrarminister fordern neue Kriseninstrumente für den Milchmarkt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Neue und wirksamere Instrumente zu Bewältigung von Krisen am Milchmarkt und zur Sicherung der bäuerlichen Milcherzeugung haben die grünen Landwirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen gefordert. „Nach dem Wegfall der Milchquote droht Überproduktion. Die Milchpreise sind im Vergleich zum Vorjahr bereits stark gefallen. Wir fordern die Bundesregierung auf, die kritische Situation anzuerkennen und sich für die nötigen Krisenmaßnahmen einzusetzen“, erklärte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken anlässlich der Vorstellung eines Positionspapiers mit Lösungsvorschlägen im Fall von Milchmarktkrisen.
In ihrem Positionspapier schlagen die Minister unter anderem eine Anhebung des Interventionspreises vor, um diesen an die gestiegenen Produktionskosten anzupassen. Eine wichtige Maßnahme sehen sie auch im Ausbau der EU-Marktbeobachtungsstelle zu einem effizienten Frühwarnsystem, um in Zukunft früher und effektiver auf Krisen reagieren zu können. Neben einer Optimierung der bestehenden Werkzeuge fordern die Minister, auch neue Kriseninstrumente zu entwickeln, die zu einer Preisstabilisierung beitragen können. Dabei sollten nach ihrer Einschätzung ebenfalls Ansätze der Mengensteuerung und Mengenreduzierung betrachtet werden. In diesem Zusammenhang raten die Minister zur Prüfung des vom Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) entwickelten Marktverantwortungsprogramms für eine gestaffelte freiwillige Mengenregulierung.
Zur Unterstützung der Milcherzeuger in der aktuellen Lage empfehlen die Minister den Einsatz von Liquiditätshilfen, um kurzfristige finanzielle Engpässe, die aus den niedrigen Milchpreisen resultieren, zu überbrücken. Längerfristig könnten nach ihrer Einschätzung privatwirtschaftliche Versicherungssysteme dazu beitragen, die Liquidität der Milcherzeuger bei schweren Krisen zu erhalten. AgE (15.06.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl