Die Verwertungsmöglichkeiten der Milch über Butter und Magermilchpulver haben sich im Juni weiter eingetrübt und den daraus theoretisch abgeleiteten Milchpreis weiter nach unten gedrückt. Wie aus Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrums für Ernährungswirtschaft (ife) hervorgeht, lag der Rohstoffwert für ein Kilogramm Standardmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Juni 2015 nur noch bei 24,5 Cent und damit lediglich um 0,6 Cent über dem historischen Tiefstwert vom Mai 2012. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich der kalkulierte Milchwert um 0,4 Cent/kg oder 1,6 %; das Vorjahresniveau wurde um 12,4 Cent/kg beziehungsweise rund ein Drittel unterschritten.
Verantwortlich für das jüngste Nachgeben des Rohstoffwertes war einerseits der Preisrückgang am Milchpulvermarkt: Für 100 kg Magermilchpulver erlösten die Hersteller im Juni den Kieler Marktanalysten zufolge durchschnittlich 173,40 Euro; das waren 1,90 Euro oder 1,1 % weniger als im Vormonat. Gleichzeitig hat andererseits auch das Milchfett weiter an Wert verloren: Die durchschnittliche Butternotierung belief sich im Juni auf 292,00 Euro/100kg; sie lag damit um 4,40 Euro oder 1,5 % unter dem Niveau von Mai. AgE
(30.06.2015)