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Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, sieht in der politischen Absicht, langfristig auf die Nutzung fossiler Energieträger zu verzichten, eine Chance, aber auch eine große Herausforderung für die Landwirtschaft. Dies hat der Verbandspräsident anlässlich des Weltbauerntages vergangene Woche in Mailand bekräftigt. Die Steigerung der globalen Nahrungsmittelproduktion zur Sicherung der Welternährung ist unsere vordringlichste Aufgabe, die nicht durch überzogene Ziele beim Klimaschutz torpediert werden darf, warnte Rukwied. Der Landwirtschaft müsse deshalb bei den anstehenden Klimaverhandlungen in Paris im Dezember eine Sonderrolle zugestanden werden. Wenn die Bauern ihre Produktion über eine Verbesserung der Ressourceneffizienz erhöhten, verursachten sie sogar weniger Emissionen.
Dem DBV-Präsidenten zufolge stellen die notwendigen Anpassungen an die Erwärmung des Klimas die Landwirtschaft vor gewaltige Herausforderungen. Die Agrarbranche sei einer der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Sektoren. Es seien intelligente Strategien erforderlich, um die Wasserversorgung sicherzustellen, die Gesundheit von Pflanzen zu gewährleisten und neue, dem Klimawandel angepasste Sorten zu entwickeln.
Darüber hinaus leiste die Landwirtschaft über die Bioenergie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, hob Rukwied hervor. In Deutschland seien durch die Bioenergie im Jahr 2013 bereits 64 Mio t CO2-Äquivalent vermieden worden; das sei mehr als ein Achtel des deutschen Klimagasausstoßes. Schon deshalb nehme der Agrarbereich eine Sonderrolle beim Klimaschutz ein. AgE
(30.06.2015)