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Die Kühe in Deutschland werden nicht gedopt. Zu dieser Klarstellung hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) am vergangenen Freitag angesichts eines zuvor ausgestrahlten Berichtes von WDR und NDR veranlasst gesehen. In dem Bericht sei der Eindruck erweckt worden, dass Kühe in Deutschland flächendeckend "Leistungsförderer erhielten, um eine zusätzliche Milchleistung zu erbringen, beklagte der DBV.
Der Bauernverband wies darauf hin, dass das in dem Bericht als völlig überflüssig kritisierte Mittel Kexxtone seit 2013 für den deutschen Markt zugelassen und verschreibungspflichtig durch den Tierarzt sei. Es werde zur Behandlung gegen Ketose, also bei Gewichtsverlust mit Verfettung der Kühe infolge von Stoffwechselproblemen genutzt. Nach Herstellerangaben werde es jährlich rund 70 000 Mal eingesetzt, also nur bei 1,6 % von etwa 4,3 Millionen Milchkühen, stellte der DBV fest.
Das Medikament werde nur nach genauer Einzelprüfung des Gesundheitszustandes der Kuh gegeben. Demgegenüber sei der Einsatz von Antibiotika als Leistungsförderer in der EU seit 2006 generell verboten. Die Forderung von Greenpeace, Kexxtone zu verbieten, weil es überflüssig sei und es auch andere Behandlungsmethoden gebe, wies der DBV als arrogant und unverantwortlich zurück. Niemand sollte in Frage stellen, dass für Krankheiten immer eine möglichst breite Palette von Therapien und zugelassenen Medikamenten zur Verfügung stehen sollte. Für tendenziös und völlig unbegründet hält der Bauernverband auch Mutmaßungen von Greenpeace, das Medikament komme nach dem Wegfall der Milchquote verstärkt zum Einsatz.
Der DBV betonte, dass er sich einer sachlichen Diskussion um mehr Transparenz und ein Monitoring von Tierarzneimitteln nicht verschließe. Daran sei Greenpeace aber offensichtlich gar nicht gelegen. Es gehe Greenpeace vor allem um Panikmache. AgE
(04.08.2015)