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Im globalen Handel mit Molkereiprodukten geht es mit den Preisen ungebremst immer steiler bergab. Bei der Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) kam es heute bei den wichtigsten Erzeugnissen erneut zu kräftigen Wertkorrekturen, die bei Milchpulver sogar im zweistelligen Prozentbereich lagen. Der zusammenfassende Preisindex brach gegenüber der vorangegangenen Auktion von Mitte Juli um 9,3 % ein, nachdem er bereits bei der Versteigerung zuvor um 10,7 % gesunken war. Mit 514 Indexpunkten wurde mittlerweile das niedrigste Niveau seit Beginn der ersten GDT-Versteigerung im Juli 2008 erreicht; im Vergleich zum Höchststand Mitte April 2013 erlösen die Molkereiprodukte im Moment nur noch ein Drittel.
Angesichts der dramatischen Entwicklung soll es neuseeländischen Presseberichten zufolge am Freitag dieser Woche bei Fonterra ein Krisentreffen geben, bei dem der Milchauszahlungspreis auf dem Prüfstand steht. Der anvisierte Basismilchpreis für die Saison 2015/16 liegt bisher bei 5,25 NZ$ (3,16 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff. Analysten zufolge dürfte dies angesichts der nachgebenden Preise am Produktmarkt nicht zu halten; daher sei eine Senkung um etwa 1,00 NZ$ (0,60 Euro) wahrscheinlich.
Unter starkem Druck stand bei der jüngsten Auktion das Magermilchpulver. Dessen Preis sackte im Durchschnitt aller gehandelten Kontraktlaufzeiten im Vergleich zur Handelsrunde von Mitte Juli um 14,4 % auf 1 419 $/t (1 304 Euro) ab. Herbe Einbußen musste Fonterra als einziger Anbieter auch für Vollmilchpulver hinnehmen. Im Mittel erlöste die Ware aller Qualitäten und Lieferzeiten nur noch 1 590 $/t (1 462 Euro); das waren 258 $ (237 Euro) oder 10,3 % weniger als vor zwei Wochen und so wenig wie niemals zuvor an der GDT. Auch wasserfreies Milchfett stand mit einem Minus von 11,7 % im Vergleich zur vorherigen Auktion unter Preisdruck; die Butter büßte im Schnitt 6,1 % an Wert ein. AgE
(05.08.2015)