Trotz Neonikotinoidverbot mehr Bienen verendet

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Trotz des EU-weiten Moratoriums für den Einsatz von neonikotinoiden Saatgutbeizmitteln hat sich im Winter 2014/15 die Bienensterblichkeit in wichtigen EU-Rapserzeugerländern deutlich erhöht.
Das geht aus vorläufigen Zahlen einer mehrjährigen Studie des internationalen Forschungsnetzwerks „Prevention of Colony Losses“ (Coloss) hervor.
Wie das Institut für Bienengesundheit der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern mitteilte, erhöhte sich die Bienensterblichkeit in Deutschland im vergangenen Winter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 Prozentpunkte auf 20,7 %. Gleichzeitig wurde für Polen eine Zunahme um 4,3 Prozentpunkte auf 12,7 % und für Tschechien um 10,3 Prozentpunkte auf 16,9 % festgestellt. Für Frankreich wurde eine Sterblichkeitsrate von 12,9 % ermittelt; für 2013/14 lag kein Vergleichswert vor. Die Mortalitätsrate für alle beobachteten Länder verdoppelte sich den Forschern zufolge auf 17,4 %.
Der Koordinator des Netzwerks vom Niederländischen Zentrum für Bienenforschung, Romée van der Zee, erklärte: „Der Verlust von Bienenvölkern ist ein multifaktorielles Problem.“ Außerdem gebe es regionale Unterschiede bei den Verlusten, die nicht durch den Befall mit Varroamilben herrührten. Seit Dezember 2013 besteht für die drei Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in der Europäischen Union aus Gründen des vorsorgenden Bienenschutzes ein Verbot der meisten landwirtschaftlichen Anwendungen. Das Moratorium ist auf zwei Jahre befristet. AgE (17.08.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.

xs

sm

md

lg

xl