Angesichts der aktuell hohen Einkommenseinbußen in der Landwirtschaft hat der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, politische Maßnahmen zur Unterstützung der Bauern gefordert. Holzenkamp wies auf die negativen Folgen des russischen Einfuhrverbots für europäische Lebensmittel hin, warf aber auch dem deutschen Lebensmittelhandel vor, die Marktverwerfungen durch eine aggressive Preispolitik noch zu verschärfen. Es passe nicht zusammen, kostentreibende Vorgaben an die Landwirte zu machen und gleichzeitig extremen Preisdruck auszuüben, monierte der CDU-Politiker gestern in Berlin. Lebensmittel hätten einen Wert und seien kein Ramschprodukt. Die gesamte Lebensmittelkette trage daher Verantwortung für eine gerechte und verantwortungsvolle Preisgestaltung.
Holzenkamp fordert vor diesem Hintergrund, auf Bundes- und Länderebene alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Landwirte von Kosten zu entlasten und deren Liquidität zu sichern. Zudem sollten die auf europäischer Ebene zur Verfügung stehenden Mittel aus der Superabgabe kurzfristig zur Unterstützung der Milcherzeuger genutzt werden, verlangte der Unionsagrarsprecher. Nach seiner Überzeugung ist darüber hinaus der Zugang zu kaufkräftigen internationalen Märkten wichtig. Um dem Nachfragerückgang auf den heimischen Märkten zu begegnen, müssten deshalb die Exportaktivitäten der Bundesländer, des Bundes und der Europäischen Union wesentlich verstärkt werden. AgE
(21.08.2015)