Auch Bartmer erteilt neuen Quoten klare Absage

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Auch der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, hat sich gegen produktionsreduzierende Eingriffe in die Agrarmärkte ausgesprochen. „Der Staat ist kein verlässlicher Geschäftspartner“, betonte Bartmer zur Eröffnung der DLG-Unternehmertage heute in Regensburg. Trotz der gegenwärtigen Preiskrise fast aller Agrarprodukte und den Rufen aus der Landwirtschaft nach einem aktiveren Staat dürfe es kein Zurück in die Interventionswirtschaft und neue Quoten geben. Die Erfahrungen mit Butterbergen und Milchseen hätten gezeigt, dass diese in eine Sackgasse führten.
Bartmer wies auch darauf hin, dass diejenigen, die sich auf die Unterstützung des Staates verlassen und investiert hätten, jetzt die größten Probleme hätten. Als Beispiele zählte der DLG-Präsident Investitionen in Anlagen zur biogenen Stromproduktion sowie in Forschung und Entwicklung regenerativer Anlagen auf. Selbst die Betriebe, die dem politischen Wunsch entsprechend auf ökologische Verfahren umgestellt hätten, hätten heute mit ihren flächen- und arbeitsintensiven Verfahren in Bezug auf den Bodenmarkt Sorgen.
Die staatlichen Eingriffe offenbaren nach Bartmers Auffassung ein „Dilemma politischen Handelns“. Die Politik reagiere auf gesellschaftlichen Druck, häufig derjenigen, die sich am lautesten zu artikulieren verstünden. Regulierungen erfolgten „immer schneller und detaillierter“, jedoch „mit undifferenzierten und wenig zielgenauen Instrumenten“.
Dem DLG-Präsidenten zufolge lohnt auch ein Blick nach Frankreich, wo staatliche Eingriffe eine viel längere Tradition hätten. Zufriedener seien die Landwirte dort nicht. Und an Wettbewerbsfähigkeit, also der Möglichkeit, Einkommen auf Märkten zu erzielen, hätten die französischen Landwirte im Vergleich zu Deutschland „sichtbar verloren“, so Bartmer. Dabei könne sich „kein Land in Europa einer vergleichbaren staatlichen Fürsorge erfreuen“. AgE (03.09.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl