Vor dem Hintergrund des massiven Flüchtlingsstroms nach Deutschland hat sich der Zentralverband Gartenbau (ZVG) dafür ausgesprochen, dass alle Möglichkeiten geprüft werden, wie vorhandene potentielle Arbeitskräfte und Fachleute unter den Asylsuchenden und Geduldeten zeitnah in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Gleichzeitig warnte der ZVG allerdings vor blinden Aktionismus. Der ungebrochen große Zustrom von Menschen, die in Deutschland Schutz vor Gewalt und Vertreibung suchten, sei allgegenwärtig. Viele Flüchtlinge würden für längere Zeit oder für immer in Deutschland bleiben.
ZVG-Präsident Jürgen Mertz verwies heute in Berlin auf das vom Verband entwickelte Ausbildungskonzept Gärtner 1+3 für Jugendliche mit Förderungsbedarf, das der Verband bereits vor zwei Jahren als Instrument für eine erfolgreiche Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt geschaffen habe.
Mertz räumte ein, dass die Unsicherheit über die Dauer des Aufenthaltes von Asylsuchenden und Geduldeten für viele gärtnerische Betriebe ebenso eine Einstellungshürde sei wie die oft ungenügende sprachliche Voraussetzung der potentiellen Arbeitnehmer. Dafür habe er vollstes Verständnis. Eine Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sei wichtig. Diese müsse aber mit Augenmaß vorgenommen werden. Der ZVG-Präsident kündigte zugleich an, die Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für die gärtnerischen Betriebe sorgfältig zu eruieren und aufzuzeigen. AgE
(09.09.2015)