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Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist die nächste Preissenkungsrunde für die Mäster eingeleitet worden. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch musste heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,38 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten korrigieren. Vorausgegangen sei der Notierung ein erheblicher Preisdruck durch die Schlachtbetriebe, dem vor dem Hintergrund der gut ausreichenden Stückzahlen nicht vollständig habe ausgewichen werden können, teilte die VEZG mit.
Marktbeobachtern zufolge hatten mehrere Schlachtbetriebe eine Absenkung der Notierung auf 1,35 Euro gefordert und dies mit dem zum Monatsende kaum zufriedenstellenden Fleischgeschäften und bröckelnden Margen begründet. Laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) floss das recht umfangreiche Angebot an Schlachtschweinen bis zuletzt weitgehend problemlos ab. Hauspreisdrohungen der Schlachtbetriebe und nicht zuletzt die Diskussion um das angeblich erhöhte Krebsrisiko beim Fleischverzehr hätten die Stimmung jedoch kippen lassen.
Im europäischen Ausland ist im weiteren Wochenverlauf ebenfalls mit rückläufigen Schlachtschweinepreisen zu rechnen. Bei den weiterhin ohne nationale Notierung dastehenden Franzosen dürften die von den einzelnen Schlachtbetrieben gezahlten Basispreise in den nächsten Tagen unter die Marke von 1,20 Euro/kg SG rutschen. In Spanien gibt es fortgesetzt zu viele und zu schwere Schweine; die maßgebliche Notierung am Mercolleida soll morgen um 2 Cent bis 3 Cent/kg Lebendgewicht nachgeben; ähnliches wird in Belgien erwartet. Lediglich in Italien wird von einem recht ausgeglichen Markt berichtet; dort könnten sich die Schlachtschweinepreise möglichweise halten. AgE
(29.10.2015)