Für die Gewinnung nachwachsender Rohstoffe zur Produktion von Biokunststoffen sind im vergangenen Jahr weltweit insgesamt rund 680 000 ha genutzt worden. Wie die European Bioplastics, die Interessenvertretung der europäischen Biokunststoffindustrie, anlässlich der 10. European Bioplastics Konferenz gestern in Berlin feststellte, entspricht dies nur 0,01 % der weltweiten Landwirtschaftsfläche von 5 Mrd ha. Das verdeutliche, dass zwischen dem Anbau nachwachsender Rohstoffe für Nahrungs- und Futtermittel und für die Herstellung von Biokunststoffen keine Konkurrenz bestehe, betonte European Bioplastics.
Ungeachtet dessen, dass immer mehr Biokunststoffe in die Anwendungsbereiche Textilien, Automobil sowie Gebrauchsgüter fließen, sind nach Angaben der Interessenvertretung Verpackungen weiterhin das mit Abstand führende Anwendungsgebiet mit 1,2 Mio t oder einem Anteil von fast 70 % am gesamten Biokunststoffmarkt. Aufgrund der hervorragenden Eignung von Biokunststoffen als Verpackungsmaterial dürfte dieser Anteil den Experten zufolge bis 2019 auf gut 80 % steigen.
Die Daten verdeutlichen einen wichtigen Trend, Verpackungen noch ressourcenschonender zu gestalten. Dies spiegelt auch die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach Produkten mit einem geringen Umwelteinfluss wider, erklärte der Vorstandsvorsitzende von European Bioplastics, François de Bie. AgE
(09.11.2015)